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1. Bd. 2, Abth. 2 - S. 459

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Ungarn. 459 Ungarn hatte sich kaum in etwas von den Karl Il Wunden, die ihm die türkischen und innerlichen Kriege *711—174®- geschlagen hatten, erholet, als 1716 ein neuer Krieg mit den Ofmanen ausbrach. Da aber Prinz Eu- gen den Großvizir gleich im Anfänge schlug und Temesva'r eroberte, im folgenden Jahre ihm noch eine Niederlage beybrachte, und Belgrad wegnahm, so schloffen die Türken 1718 zu Paffarowitz einen vier und zwanzigjährigen Stillstand, kraft dessen dem Kaiser alle gemachten Eroberungen verblieben. Die Drangsale ausgenommen, welche die Protestan- ten unter dieser Regierung erdulden mußten, genoß Ungarn nun einer vollkommenen Ruhe, biö Karl, welcher mit Rußland ein Bündniß geschloffen hatte, 1757 den Türken den Krieg ankündigte. Die ersten Unternehmungen waren wirklich glücklich, allein bald wendete sich das Kriegöglück auf türkische Seite; die Qesterrcicher wurden 1739 bey Grotzka völlig geschlagen, und die Generale Neuperg und Wallis schlossen nun einen Frieden, in welchem Belgrad und ganz Servien, nebst der österreichischen Wala- chey, wieder verloren giengen. Dies war der letzte Krieg, welchen Oesterreich Maria The^ über Ungarn und von da aus geführt hat. Maria resta 1740*** Theresia genoß der innigsten Liebe der ungarischen r7s°4 Nation, und als sie in der Bedrangniß, in die sie ihre Feinde gesetzt hatten, den jetzigen Kaiser auf dem Arm in die Versammlung der Stände trat, schlug jeder Ungar auf feinen Sabel, rief die ganze Versammlung laut: Xviv wollen für unfern 2\onig Maria Theresia sterben. Der ganze ungarische Adel saß auf, und seiner Tapferkeit hatte die Königin» sehr viel zu verdanken. Bey den in» »erlichen polnischen Unruhen, da sie 1772 ihre An- spräche auf ein Stück dieses Reiches ausführte, wurden

2. Bd. 2, Abth. 1 - S. 313

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Teutschland. noch lebenden Herzoge von Braunschweig und Lüne- burg worden ist. Sein Sohn gleiches Namens führte mit Sachsen, Hildesheim, Meklenburg upd dem Grafen von Schaumburg blutige und langwierige Kriege, ward auch 1378 in einem Treffen, welches er dem lehtern lieferte, getödtet. Von seinen Söh- nen stiftete Heinrich die Braunschweigische, 1634 nach manchen Theilungen erloschene, Bernhard aber die Lüneburgische Linie. Jener Heinrich war ein krie- gerischer Fürst, welcher 1473 ohne männliche Leibes- erben starb, daher sein Bruder Milhelm der Sieg- hafte (starb 1482) die Braunschweigische Linie fort- pfianzte, nach dessen Tode wider seinen Willen seine Söhne Milhelm und Friedrich eine Theilung ihrer Lander Vornahmen. Ihre Nachkommen nahmen vielen Antheil an den damaligen Kriegen, bis sie, wie schon oben gesagt ist, 1634 in Herzog Friedrich Ulrich ausstarben. Herzog Bernhards Sohn Friedrich folgte 1478 seines Sohnes Sohn Heinrich der Mittlere, welcher i523 die Regierung seinen Söhnen abtrak, von wel- chem Herzog Ernst die evangelische Lehre in seinen Landen einführte. Seine Söhne Heinrich und Milhelm haben die zwo noch blühenden Linien des Hauses Braunschweig und Lüneburg, Heinrich die wolfenbüttelsche, Wilhelm aber diezellische gestiftet. Des lehtern Sohn Georg nahm Theil an dem dreyßigjährigen Kriege, alliirte sich mit Schweden, schlug 1633 die Kaiserlichen beyhameln, und machte wichtige Eroberungen, bis das unglückliche Nördlin- ger Treffen ihn dahin brachte, sich mit dem Kaiser zu vereinigen, wiewohl er sich bald wieder auf schwedische Seite wandte, und bis zu seinem Tode 1641 ein treuer Bundesgenosse derselben blieb. Von seinen vier Söhnen wurde das Land unter Christian Lstdrvig U 5 und

3. Bd. 2, Abth. 1 - S. 369

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
/ Tcuèschland. 369 im Gefangniß bleiben. Erstarb 1567, nachdem er seine Länder dergestalt unter seine vier Söhne vertheilt hatte, daß der älteste, Wilhelm Iv, der Stamnnr varer des kafselschen Haufts, die Halste, üufo rvig Iv, der 1604 ohne Erben starb, ein Viertheil, und die zween andern, Philipp Ii, der 1583 ohne Erben starb, und Georg ?, der Stammvater des Darmstadcrschen Hauses, das übrige Viertheil bekamen. » Wilhelms von Kassel Regierung war vollkom-Kasselsche Li- men ruhig, aber sein Sohn ttlorij, der sich zur re-nie. formirten Kirche bekannte, empfand schon die Vor- boten des dreyßigjahrigen Krieges, trat auch 1627 die Negierung seinein Sohn Wilhelrn V, von dessen Bruder Ernst die Rheinselsische ¿inie abstammet, ab, und der bis zu seinem 1637 erfolgten Tode ein treuer Bundesgenosse der Schweden blieb. Auch seine Witwe verließ die Parthey nicht, für welche ihr Ge- mahl sso tapfer gefochten hatte, und erwarb ihrem Hause dadurch Uersfeld/ die fchaumburgifchen Aem» ter und eine Stimme von 600000 Thalern. Ihr Enkel Karl l, desseit Bruder Philipp der Stammva- ter der Philippsthalifchen ¿inte ist, that sich sehr in dem spanischen Successonskriege als ein treuer An- hänger des Kaisers hervor. Der jetzt regierende ¿and- graf trat als Erbprinz 1749 zur katholischen Kirche über, ist aber mit seinem ¿ande immer in gutem Ver- nehmen geblieben, und hat sich die Wohlfahrt dessel- den aus alle Weise angelegen seyn lassen. Georg I, der Stammvater dieser ¿inie, hinkerließ Darmstadti- zween Söhne, von denen ¿udwig !. die Darmsiadti- fd)* lliim» sche ¿inie fortpstanzte, der andre Friedrich aber die abgetheilte Homburgische stiftete. Von ¿udwigs Nachkommen regiert jetzt seit 1768 Ludwig !X, ein Il Là A a Fürst,

4. Bd. 2, Abth. 1 - S. 398

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
M Temschland. Grafschaften Srotlberg und ldernigerode. Beyde an und auf dem Harz gelegene fruchtbare Graffchaften gehören dem gräflich Srollberg- Gtollbergrschen, und Grollberg - Roßlarschen Haufe. Von der letztem haben wir fchon bcy der Mark Brandenburg gesprochen: die elftere aber ist meist sächsisches, mainzifches und halberstädtisches Lehn. Die Grafen besitzen auch einen Theil der Graf- schaft Hohnstein, z) Die Herrschaften der Gra- fen Reußen liegen im Vogtlands, haben viele Berge, die aber angebauet find, oder allerlei) Mineralien ent- halten, fo wie auch gute Viehzucht, Wildpret und Fifchereyen zu stnden find. Die Grafen Reuß haben sich in Geschiedene Linien gelheilet, von denen die altere Greitzifche Linie 1778 in den Fürstenstand er- -Ereitz. hoben worden ist. Grcitz, an der Elster, rst eine artige Stadt, die auch immer verschönert wird , und welche von den vielen darinnen befindlichen Zeugma- Eera. nufakturen wichtige Nahrung hat. Gera, eberlfalls unweit der Elster gelegen, war vor dem letzten un- glücklichen Brande 178-* eine sehr schöne, aus meist steinernen, hohen und glit gebauten Hausern beste- hende Stadt, deren Einwohner viele Zeug-, Tuch- und andre Manufakturen f und durch dieselben einen beträchtlichen Handel betrieben. Jetzt fangt man erst am aus den Trümmern der alten eine neue Stadt zu erbauen, aber es wird lange wahren, che Gera feinen vorigen Wohlstand wieder erhalten wird. 4) Die Abtey Duedlmbnrg, welche feit 1579 lutherisch ist. Der Kurfürst von Brandenburg hat 1697 von Kurfachfen die Erbvogtey desselben für 700000 Tha- Quedliw ler gekaufet. Die Stadt Cftrcdlmburg ist ein alt- ^urg. vaterifch gebaueter Ort, der aber die Ehre hat, die Geburtsstadt des großen Dichters Ixlopftock zu seyn. z) Gehört hieher noch der schwedische Amheil am Herzogchmn Pommern / der von etwan

5. Bd. 2, Abth. 1 - S. 109

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Lcutschlaiid. 109 Noch müssen wir bemerken, daß Oesterreich, welches ehedem einen Theil von Pannonien und Bayern ausmachte, seit 944 durch eigene Markgra- fen aus dem Hause Babenberg regieret wurde, nach deren Erlöschung sich Ottokar von Böhmen der ge- sammten österreichischen Lander 1246 bemächtigte, worauf sie an das Haböburgrsche Hauö gelangten. Wir bemerken Voitn, an einem Arme der Donan, Wim- wo sonst Vindobona gestanden haben soll, in einer herrlichen Gegend, als den Sitz des Kaisers, die erste Stadt unsers Teutfchlandö. Die Stadt selbst ist nicht allzugroß, hat krumme enge Straßen, und, wenn man einige Pallaste ausnimmt, wenig schöne Gebäude. Die Vorstädte, welche ohngefähr fünf bis sechs hundert Schritt von den Festungswerken der Stadt liegen, sind weit größer als die Stadt, und werden noch größer werden, wenn es wahr ist, daß man die Werke schleifen, und den freyen Platz mit Häusern bebauen will. Die Anzahl der Einwohner ward 1779 in Stadt und Vorstädten zusammen 200000 Seelen gerechnet, unter denen sich viele Fremde, und etwan 4 bis 5000protestanten besinden» In der Stadt sind 1369 Häuser: in den Bür- gerhäusern mußte daö zweyte und vierte Stockwerk zu Wohnungen der kaiserlichen Hofbedienten hergegeben, auch der siebente Fl. der Hausmiethe als Abgabe er- leget werden. Man zählet hier acht öffentliche Plätze, unter denen der ¿>0(7 auf welchem, zwischen zwey steinernen Brunnen, ein zur Ehre der unbesteckten Empfangniß Maria errichtetes Denkmal steht, und der Graben, der, außer zween Springbrunnen, eine 66 Fuß hohe marmorne der Dreyfaltigkeit gewidmete Säule enthalt, die vorzüglichsten sind. Kirchen wa- ren 1779 hier 48, nebst verschiedenen Hospitälern, unter denen daö Bürgerhospikal, inwelchem-auf 3000

6. Bd. 2, Abth. 1 - S. 281

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
28» Teutschlanv. zum Vollstrecker der Acht erklärte, daher es ihm auch sehr leicht ward, sich in wenig Tagen, Wirtenberg, Gotha und Eisenach ausgenommen, von dem ganzen ianbe Meister zu machen. Nun begiengen die Bun- desgenossen einen neuen Fehler, da sie den Kurfürsten mit dem größten Theil der Armee nach Sachsen anf- brechen ließen, ohne zu ahnden, daß der Kaiser, der alle Zeit sich zu rüsten gehabt hatte, ihm auf dem Fuße Nachfolgen würde. Der Kurfürst bekam zwar seine Lande so schnell wieder, als er sie verloren hatte, er eroberte sogar die Lande des Herzogs, bis aus Dres- den und Leipzig, welches letztere er drey Wochen ver- gebens belagerte, und schlug den Markgrafen von Kulmbach, der zu Morizens Hülfe herbeyeilte; in- dessen rückte aber der Kaiser eilends gegen Meißen vor, und nöthigte den Kurfürsten, der mit einem Einfalle in Böhmen umgieng, sich bis Mühlberg an der Elbe zurückzuziehen. Da ihm auch hieher der Kaiser nachfolgte, und ein Müller seinen Truppen den Fuhrt durch die Elbe zeigte, so kam es zu einem entscheidenden Treffen, in welchem die Kaiserlichen 36000, der Kurfürst aber nur 9000 Mann stark war. Der Kurfürst focht mit der größten Unerschro- ckenheit, aber übermannt, verrathen von seinen eige- nen Leuten, und verwundet, mußte er sich endlich selbst gefangen geben. Der Kaiser gieng nun vor Wittenberg, und da ihn: viel an der Einnahme die- ses Orts gelegen war, so ließ er, um die Besatzung zu schrecken, den gefangenen Kurfürsten zürn Tode ver- urcheilen. Johann Friedrich war gerade mit dem Herzog Ernst von Braunschweig im Schachspiel be- griffen, als ihm dieses Urtheil angekündigt wurde. Mit aller Würde des guten Gewissens hörte er die Lesung desselben, wandte sich dann zu dem Herzog, und sagte nichts, als: Meicer im Spiel! Wer in einer solchen Minute, preis gegeben seinen bittersten S z Feinden,

7. West- und Süd-Europa - S. 491

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Vereinigte Niederlande. 49 r zur Armuth zu thun haben, eine große Ordnung und Mäßigkeit in ihren Ausgaben, und haßten alles, was zur Ueppigkeit gehörte. Aber iht hat sich alles verändert; die großen Städte weichen London und Paris nicht im geringsten, und da man es sonst für ein großes Verbrechen hielt, wenn ein Mann mehr als sein gewöhnliches Einkommen verthat, so giebt es iht Weiber, die in einem Winter mehr verspielen, als die jährlichen Einkünfte von dem ganzen Vermö- gen ihrer Männer ausmachen. Unter dem gemeinen Volke herrscht die schmutzig- ste Geldgier. Wehe dem Unwissenden, der in ihre Hände kömmt; bey dem Anschein der aufrichtigsten Ehrlichkeit werden sie ihre Dienstleistungen in drey- und vierfachem Werthe verkaufen. Nimmt man hie- zu noch eine wilde bey allem Phlegma bestehende Aus-- gelaffenheit, die schon oft in Unbändigkeit ausgeartet ist, und mit vieler Unwissenheit festes Beharren auf einmal vorgefaßten Meynungen, so hat man ohnge- fahr, wenn auch kein liebliches, doch getreues Bild von dem Karakter der holländischen Handwerker, Bauern und Matrosen. Doch wir haben genug von den Fehlern der Hol- länder gesprochen; es ist Zeit, daß wir auch ihre Tu- genden erwähnen. Sie sind kalt und bedächtig in ih- ren Entschließungen; aber wenn sie einmal zumschlusse gekommen sind, so ist auch nichts im Stande, den- selben wankend zu machen; sie lieben ihr Vaterland, und wenn diese Liebe oft in Unordnungen ausartet, so muß man den Grund davon in übelverstandnen Be- griffen, oder in denen suchen, die bey vieler List und noch mehr Bosheit, das Volk nach den Absichten ih- rer Leidenschaften zu lenken wissen. Alle ihre Be- gierden und ¿rfbenfd)aften sind kälter, aber auch dauer- hafter als in dem übrigen Europa; daher zanken sie selten

8. West- und Süd-Europa - S. 577

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Vereinigte Niederlande. 577 Bildsäule aufzustellen, welche ihn mit einer pralendm Umschrift geziert vorstellte, wie er die Freyheit der Niederländer unter die Füße trat. Mitterweile war der Prinz vonoranien nie lässig, den täglich wachsen- den Tyranneyen des Alba Einhalt zu khun, und des- wegen beschloß er mit den Oberhäuptern der Prote- stanten in Frankreich und Teutschland, durch geflüch- tete Edelleute und Kaufleute eine Anzahl Kaperschiffe auszurüsten, um am ersten der spanischen Handel- schaft Schaden zuzufügen, welche Kaper den Namen der Massergeusen bekamen. Die Hauptabsiche war zwar, dem Herzog uut) seinen Anhängern Scha- den zu bringen, aber sie vergaßen ihre Verhaltungs- besehle so sehr, daß sie ohne Ordnung und ohne Un- terschied raubten, wo sie etwas fanden, auch keine von alle den Absichten dadurch erfüllten. Zu eben der Zeit im 1.1570 trug sich auch eine ganz ungewöhn- liche und schreckliche Naturbegebenheit in den Nieder- landen zu, die allgemeines Schrecken und, Tausenden den Tod brachte. Ein entsetzlicher Sturm erhob sich am ersten November so unvermuthet und mit solcher Gewalt, daß die hochschwellende See und ihre schreck- lichen Wellen die Dämme und Schleusten vernichte- ten, wodurch eine traurige Verwüstung und Ueber- schwemmung angerichtet wurde; und es schien, als ob auch die Natur an dem großen Aufruhr Thei! neh- men wollte, der dem Lande bevorstund. Kein Mittel blieb von dem Prinzen von Oranien unversucht, und keine Mühe ward für zu schwer ge- halten, um nur den armen Niederländern ihr hartes Joch erleichtern zu können, und doch schienen alle die öfteru Bemühungen immer ohne Erfolg verloren zu seyn, als er unvermuthet zu einer Besitzung kam, die ihn: seine Flotte zuwege brachte. Die Stadt Briel auf der Insel Voorne ward erobert, und aller J, Ba,ro. O 0 befind-

9. West- und Süd-Europa - S. 652

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
6;r Helvetien. ist — ein Mann zum Lehrer der Arzneygelahrkheit ge- loost werden kann, der sein bürgerliches Recht voll- kommen auswendig weis. So wenig Basel übri- gens seines ausgebreiteken Handels wegen, unter dis armen Städte gerechnet werden kann, so bemerkt man hier doch noch viel Einfalt in den Sitten, und Leynahe möchten wir sagen, daß die hiesigen Gesetze, welche dem anwachsenden Luxus Schranken zu setzen suchen, und die hiesige Lebensart, noch mit den ver- feinerten Sitten des Jahrhunderts in einem noch un- entschiedenen Streite verwickelt zu seyn scheinen. io) Kanton Wir nahem uns nunmehr dem ganz katholischen Freyburg. Kanton Freyburg, dessen ganzes 12 Stunden langes, und 8 breites Gebiet, fast durchaus von dem Ber- uifchen eingefchlossen ist. Das Land ist zum Theil bergigt, zum Theil eben; in den ersten Gegenden ist ergiebige Viehzucht, und hier wüchset Obst, Wein und Getraide, welches aber dennoch nicht im Stande ist, die Einwohner, deren Anzahl man aus 73000 schätzt, zu ernähren. Die hier eingesührte Regie- rungöform ist vollkommen aristokratisch, denn nur die 71 Patrizrersamilien, welche aber doch einer von den 13 Zünften der Bürgerschaft einverleibt seyn müssen, haben zu den großen und kleinen Rathö- stellen Zugang. Der große Rath besteht aus 200 Personen, auö denen 24 zu Besetzung deö kleinen Rathes erwählet werden. Das Haupt der Regie- rung führt den Titel Schultheiß, nach welchem der Statthalter oder Landesobrrste den Rang hat. Der Bürgermeister hat nur die Allssicht über die alte Landschaft. Andre obrigkeitliche Personen sind, die über die Gerechtigkeit des Kantons gesetzten Gene- ralkomissarien, die Beysitzer der heimlichen Kammer, welche die Bestätigung der Räthe, und die zum Be- sten des Landes gethanen Vorschläge zu untersuchen, über

10. West- und Süd-Europa - S. 930

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Karakter, Ritten und Vergnügun- gen. 930 Italien. dem gegenwärtigen Zeitalter Battoni, wenn es gleich übrigens an guten Malern, die aber Ausländer sind, nicht mangelt. In eben dem Verfall ist beynahe die Bildhauerkunst, und wenn wir einen Aavaceppr, Ucerri und Dralle nennen, so wissen wir keinen rö- mischen Namen weiter hinzuzusetzen. So auch die Kupferstecherkuust und die Architektur, piranesr treibt beyde Künste, und seitdem Danvitelli (eigent- lich vom niederländischen Blute van Äalf) nach Nea- pel gieng, ist er der einzige, der in der letzten noch et- was bedeutet. Aufklärung in der; Begriffen, und Vered- lung des Karakters, haben die Wissenschaften weil sie immer nur als das Antheil der eigent- lich sogenannten Gelehrten angesehen, und nicht zur Masse der allgemeinen Kenntnisse geschlagen werden, nicht zu verbreiten vermocht. Die Einwoh- ner des Kirchenstaats sind daher, überhaupt genom- men, ein weichliches, muthloses, abergläubisches Volk, dessen ganzes Thun und Lassen wenig große Geistescigenfchaften verräth. Da aber die Bewoh- ner der einzelnen Städte, je nachdem sie mehr oder weniger politischen und andern Veränderungen aus- gesetzt gewesen sind, außerordentlich in ihrem Karak- ter von einander abweichen, so wollen wir hier nur et- was über die eigentlichen Römer sagen. So herab- gewürdigt auch durch den Druck einer langanhalten- den Tyrannei) dieses Volk ist, so entdeckt man doch immer nod) in seinem entnervten Karakter Spuren des alten Römergeistes, Hang zu Freyheit und Herr- schaft, die nur glücklid)er Verhältnisse zu warten scheinen, um wieder in ihrer ganzen Stärke sichtbar zu werden. Dahin gehört die überaus große Nei- gung von politisd-en Angelegenheiten zu sprechen, und bey jedem Kriege die Miene anzunehmen, als wenn noch
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